Schnelle Strategien zur Kostenoptimierung für Startups in der Frühphase

Die Kostenoptimierung steht bei jedem Startup an erster Stelle und kann mit einer Vielzahl von Techniken erreicht werden. Wie Sie sie angehen, hängt jedoch von der Wachstumsphase Ihres Unternehmens ab. Im Gegensatz zu Unternehmen konzentrieren sich Startups stark auf die Produktentwicklung. Dies kann Startups dazu zwingen, zwischen der Zeit zu wählen, die sie für die Entwicklung zusätzlicher Funktionen zur Kostenkontrolle aufwenden, wie etwa die Reorganisation von Kontostrukturen oder den Aufbau von Kostenanalyse-Pipelines, und der Priorisierung von architektonischen Änderungen mit geringem Aufwand bis hin zu großen Auswirkungen, um Ihre Dynamik aufrechtzuerhalten. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen drei leicht umzusetzende Strategien zur Kostenoptimierung vor, mit denen Sie Ihre Ausgaben schnell verstehen und optimieren können. Anschließend können Sie wieder Feature entwickeln, die Ihren Kunden einen Mehrwert bieten. Die drei wichtigsten Konzepte, auf die Sie sich konzentrieren sollten, sind Ausgabenbewusstsein, Architekturanpassungen und Nutzungsrabatte.

Bewusstsein für Ausgaben

Bevor Sie Änderungen vornehmen, ist es wichtig zu verstehen, was und wo Sie derzeit ausgeben. AWS Cost Explorer und AWS Budgets sind die effizientesten Tools, mit denen Sie fundierte Kostenentscheidungen treffen können.

Die Trends verstehen

AWS Cost Explorer hilft Ihnen dabei, allgemeine Ausgabentrends schnell zu verstehen. Mit der Skalierung Ihres Unternehmens steigen auch Ihre Infrastrukturkosten. Cost Explorer bietet Ihnen einen Überblick über diese Ausgaben aus der Vogelperspektive. In der Startansicht von Cost Explorer werden Ihre Ausgaben der letzten sechs Monate nach Services gruppiert angezeigt, so dass Sie Folgendes besser einschätzen können:

• Wo sollte ich meine Bemühungen zur Kostenoptimierung beginnen? In der Standardansicht werden die fünf Services angezeigt, die am meisten zu den monatlichen Ausgaben beitragen. Das ist hilfreich, wenn Sie sich fragen, mit welchem Service Sie mit der Kostenoptimierung beginnen sollten und wie Sie den größten Einfluss auf die Ausgaben erzielen können.
• Gebe ich viel Geld für einen Service aus, der nicht zu normalen Mustern passt? Ihre Antwort mag vom Workload abhängen, aber zum Beispiel sind die Speicherkosten in der Regel niedriger als die Datenverarbeitungskosten, sodass Sie möglicherweise nicht erwarten, dass die EBS-Volumenausgaben deutlich höher sein werden als Ihre Ausgaben für Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2).

Legen Sie ein Budget fest

Auch wenn Sie kein festes Budget für Ihre Infrastrukturausgaben haben, empfehlen wir dennoch, AWS-Budgets zu implementieren, um die Kosten zu verfolgen und Benachrichtigungen zu erhalten, wenn Sie bestimmte Ausgabenschwellen erreicht haben. Versehentliche Fehlkonfigurationen können zu einer hohen Rechnung führen, und Benachrichtigungen können Ihnen helfen, Fehler zu erkennen und zu beheben, bevor sie sich häufen. Wenn Sie noch keine Benachrichtigungen zur Budgetierung eingerichtet haben, nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und folgen Sie diesem Tutorial zur Einrichtung.

Anpassung der Architektur

Sobald Sie Ihre Kosten verstanden haben, sollten Sie eine Rationalisierung Ihrer Architektur in Betracht ziehen, um sie kostengünstiger zu gestalten. Die Änderungen, die wir im Folgenden hervorgehoben haben, könnten bei geringstem Aufwand zu den größten Einsparungen führen, sodass Sie schnell wieder mit der Entwicklung Ihres Produkts beginnen können.

Ressourcen abschalten, wenn sie nicht verwendet werden

Dieser Rat mag offensichtlich klingen, aber der einfachste, schnellste und wirksamste Weg, um Kosteneinsparungen zu erzielen, besteht darin, Ressourcen abzuschalten, wenn sie nicht genutzt werden. In einer durchschnittlichen Arbeitswoche sind 70 % der Stunden arbeitsfreie Stunden. Stellen Sie sich vor, wie viel Sie sparen könnten, wenn Sie während dieser Zeit nicht produktive Ressourcen ausschalten würden! Tipps, anhand derer Sie herausfinden können, was Sie ausschalten sollten:

• Verwenden Sie Tags: Verwenden Sie Tags, um zu bestimmen, was deaktiviert werden soll, und um zwischen Produktions- und Nichtproduktionsressourcen zu unterscheiden.
• Überprüfen Sie Trusted Advisor: Die Säule Kostenoptimierung des Trusted Advisor, wie unten angezeigt, zeigt ungenutzte Ressourcen an und ist ein guter Ausgangspunkt, um nach Ressourcen zu suchen, die abgeschaltet werden können, wenn Sie nichts markiert haben.
• Identifizieren Sie nicht konstante Workloads: Workloads, die nicht ständig ausgeführt werden, können bei Bedarf aus- und wieder eingeschaltet werden. Sie können beispielsweise Amazon-SageMaker-Notebooks beenden, wenn sie nicht verwendet werden. Amazon Redshift verfügt über ein Feature zum Anhalten und Wiederaufnehmen , um dies noch einfacher zu machen

Selbst wenn Sie wissen, was ausgeschaltet werden muss, werden Sie dadurch keine Einsparungen erzielen, es sei denn, Sie schalten sie tatsächlich aus. Wenn Sie damit zu kämpfen haben, automatisieren Sie den Prozess, indem Sie Lösungen wie den AWS Instance Scheduler nutzen, um Start- und Stopp-Pläne für Amazon EC2 und Amazon RDS zu konfigurieren.

Nutzen Sie die neuesten Angebote

Eine einfache Möglichkeit, Kosten zu senken und gleichzeitig die Leistung aufrechtzuerhalten, besteht darin, das neueste und beste Angebot von AWS zu nutzen, darunter:

• Verwendung der neuesten Generation eines Instance-Typs: Die Verwendung der neuesten Version eines Instance-Typs, z. B. die Umstellung von m4 auf m5, verbessert das Preis-Leistungs-Verhältnis.
• Erkundung neuer Instance-Typen wie der ARM-basierten AWS-Graviton2-Instances: Graviton2-Prozessoren bieten ein bis zu 40 % besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als x86-basierte Instances der aktuellen Generation. Zusätzlich zu EC2 sind Graviton2-Instance-Typen für die Verwendung mit verwalteten Services wie Amazon RDS, Amazon Aurora, Amazon ElastiCache, Amazon OpenSearch und Amazon EMR verfügbar. Da Managed Services die Aufgaben der Infrastrukturverwaltung überflüssig machen, ist der Wechsel zu Graviton2 eine hervorragende Möglichkeit, Kosteneinsparungen zu erzielen, ohne dass der Anwendungscode geändert werden muss.

Nutzungsrabatte

Wenn Sie einen konstanten Workload haben, können Sie problemlos Verpflichtungszahlen für einen Nutzungsrabatt erstellen. Aber was ist, wenn Sie sich in einer frühen Wachstumsphase befinden oderunvorhersehbare Nutzung haben? Compute Savings Plans helfen Ihnen dabei, ein Gleichgewicht zwischen der sich entwickelnden Nutzung und den Einsparungen für das zu finden, was Sie bereits nutzen.

• Warum Compute Savings Plans und nicht EC2 Instance Savings Plans? Was ist mit Reserved Instances? Compute Savings Plans bieten Ihnen mehr Flexibilität als EC2 Instance Savings Plans und Reserved Instances und sind somit die ideale Wahl, wenn Sie noch dabei sind, architektonische Änderungen vorzunehmen. Sie bieten einen prozentualen Rabatt auf jede Computernutzung (Amazon EC2, AWS Fargate und AWS Lambda), sodass Sie immer die neueste Hardwaregeneration verwenden und trotzdem Einsparungen erzielen können. Dies ist auch eine ideale Option, wenn Sie der Meinung sind, dass Sie zwischen den Instance-Typen wechseln oder die Architektur zwischen selbstverwalteter Datenverarbeitung und Serverless ändern könnten.
• Wie groß ist die Verpflichtung, die ich eingehen sollte? Die in AWS Cost Management enthaltenen Savings-Plans-Empfehlungen geben einen Basiswert dafür an, wie weit Sie sich verpflichten sollten. Da es sich bei Sparplänen um eine Verpflichtung in USD pro Stunde handelt, wird die Empfehlung anhand der Mindestmenge an Rechenleistung berechnet, die Sie pro Stunde nutzen. Sie können mehrere Sparpläne stapeln. Daher empfiehlt es sich, mit einem konservativen Plan zu beginnen und später weitere Pläne hinzuzufügen, wenn Sie weiterhin zu 100 % ausgelastet sind.

Fazit

Kostenoptimierung ist ein kontinuierlicher Prozess und sollte Teil Ihres Softwareentwicklungszyklus sein. Diese Vorschläge sind nur der Anfang dessen, wie Startups in der Anfangsphase über den Prozess der Kostenoptimierung nachdenken sollten. Ihre Entwicklungsteams sollten bei der Bereitstellung neuer Features die Kosten berücksichtigen, und Ihr AWS-Kundenbetreuungsteam kann auch eine hervorragende Quelle sein, um Sie durch den Optimierungsprozess zu führen. Wenn Sie Ihre Ausgaben für die Nutzung von AWS Cost Explorer und AWS Budgets verstehen, nicht genutzte Ressourcen ausschalten, die neueste Hardware einsetzen und Compute Savings Plans für flexible Nutzungsrabatte nutzen, können Sie agil bleiben und gleichzeitig die Kosten optimieren.